HR

Retention-Management: Eine Strategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels

Von Yasemin Tahris
Veröffentlicht 15.06.2023

Unternehmen aller Branchen, insbesondere in der Gesundheitsbranche, stehen vor einem wachsenden Problem: dem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Dieser Mangel kann nicht nur die Produktivität und Effizienz beeinträchtigen, sondern auch zu erhöhten Rekrutierungskosten und einer verringerten Servicequalität führen. Ein Lösungsansatz des Fachkräftemangels ist die Erhöhung der Einstellungsaktivitäten. Dieser Ansatz adressiert allerdings nicht die Fluktuation, die teuer und unproduktiv ist. Eine andere Methode zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, die wir heute beleuchten werden, ist Retention-Management. Durch gezielte Strategien zur Verbesserung der Mitarbeitendenbindung und -zufriedenheit können Unternehmen die Fluktuation verringern, die Loyalität erhöhen und letztendlich dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Dieser Artikel beleuchtet, wie das Retention-Management angewendet werden kann und gibt Inputs, wie die wachsende Herausforderung bewältigt werden kann.

Drei Formen der Mitarbeitendenbindung: Affektive, normative und kalkulatorische Bindung


Das Retention-Management, eine Praxis, die sich darauf konzentriert, die Mitarbeitendenbindung und -zufriedenheit zu fördern, spielt eine entscheidende Rolle, um diesem Mangel entgegenzuwirken. Meyer und Allen (1991) unterscheiden drei Formen der Mitarbeitendenbindung: affektive, normative und kalkulatorische Bindung.
Affektive Bindung bezeichnet die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an ihre Organisation. Mitarbeitende, die ein hohes affektives Commitment empfinden, identifizieren sich stark mit dem Unternehmen und sind tendenziell engagierter und produktiver.

Normatives Commitment hingegen bezieht sich auf die moralische Verpflichtung, die Mitarbeitende gegenüber ihrem Unternehmen empfinden. Ein hohes normatives Commitment kann zu Loyalität und Teamstabilität, selbst in schwierigen Zeiten, führen. Affektives und normatives Commitment sind von grosser Bedeutung, da sie für eine tiefe, emotionale und werteorientierte Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen stehen.

Auf der anderen Seite steht das kalkulatorische Commitment, welches bezeichnet, dass Mitarbeitende primär aus finanziellen oder praktischen Gründen bei einem Unternehmen bleiben. Ein hoher Grad an kalkulatorischem Commitment kann problematisch sein, da es oft mit geringerem Engagement und höherer Fluktuation verbunden ist. Studien deuten darauf hin, dass affektives und normatives Commitment positive Korrelationen mit Arbeitszufriedenheit und Leistung aufweisen, während das kalkulatorische Commitment oft negative Auswirkungen hat.

Stärkung des affektiven und normativen Commitments

Aber wie können affektives und normatives Commitment gestärkt werden?

Eine Schlüsselmethode zur Verbesserung der affektiven Mitarbeitendenbindung sind regelmässige Gespräche und konstruktives Feedback. Dies schafft eine Arbeitsumgebung, die inklusiv ist und in der sich Mitarbeitende wertgeschätzt und gehört fühlen. Eine weitere Methode ist die Förderung von Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierepfaden, die den Mitarbeitenden das Gefühl geben, dass sie wachsen und erfolgreich sein können. Regelmässiges, konstruktives Feedback kann auch helfen, die Mitarbeitendenbindung zu stärken, indem es die Mitarbeitenden dazu ermutigt, sich ständig zu verbessern und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Darüber hinaus kann die Förderung eines starken Sinns für Gemeinschaft und gemeinsame Werte dazu beitragen, das affektive Commitment zu erhöhen.

Normatives Commitment kann durch eine starke Organisationskultur gestärkt werden, die auf gemeinsamen Werten und Normen basiert. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre persönlichen Werte mit denen der Organisation übereinstimmen, steigert dies ihre moralische Verpflichtung gegenüber dem Unternehmen. Es ist daher wichtig, dass Gesundheitsorganisationen ihre Werte klar kommunizieren und konsequent vorleben. Darüber hinaus spielt die Bereitstellung von Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass sie in ihrer aktuellen Rolle wachsen und lernen können, sind eher bereit, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Dies gilt insbesondere in einer sich schnell verändernden Branche wie der Gesundheitsbranche.

FLOWIT: Digitale Lösungen für die Mitarbeitendenbindung und das Retention-Management

Nun wäre dies kein FLOWIT-Blog, wenn wir Ihnen nicht genau sagen würden, wie Sie FLOWIT nutzen können, um das Commitment Ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Unsere FLOWIT-App unterstützt ganz klassische Methoden der Mitarbeitendenbindung. FLOWIT erlaubt die Wertschätzung jeder Mitarbeitenden durch seine 360º-Feedback-Funktion. Durch unsere digitalen Skillkarten hilft FLOWIT jedem Einzelnen, individuelle Ziele zu formulieren und sich gezielt weiter zu entwickeln. Darüber hinaus erlaubt FLOWIT die digitale Abbildung von Review-Fragebögen und verschickt automatische Reminder, sodass Feedbackgespräche sich ganz einfach (fast) von selbst erledigen.

Um Mitarbeitende noch besser zu hören und zu verstehen, nutzt FLOWIT zusätzlich Pulsbefragungen. Die Befragungen fühlen sich wie ein Chat an und können bequem vom Handy ausgefüllt werden. So kann jede Mitarbeitende, egal ob im Büro oder unterwegs, erreicht werden. Durch regelmäßige Befragungen kann das Unternehmen die Themen, die seine Mitarbeitenden beschäftigen, wahrnehmen und zeigen, dass die Mitarbeitenden gehört werden. Unsere Pulsbefragungen werden mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet. Diese KI kann die emotionale Prägung (Sentiment) der Texte erkennen und Brennpunkte zur Verbesserung der Mitarbeitendenbindung identifizieren. So erhält das People Team nach jeder Umfrage in kürzester Zeit einen Report, der die Antworten kategorisiert, organisiert und zusammenfasst. Zudem kann die KI Massnahmen vorschlagen und Fragen für die nächste Befragung generieren, welche die Wirksamkeit der Massnahmen prüfen. So rüstet die FLOWIT-Plattform das People Team mit den Daten aus, die notwendig sind, um passende Massnahmen zu identifizieren und zu begründen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Retention-Management ein wichtiges Instrument ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Durch regelmäßige Gespräche, Befragungen und Feedback wird die Bindung der Mitarbeitenden gestärkt. Die Herausforderung für das People Team ist es, alle Mitarbeitenden mit einzubeziehen und eine positive Kommunikationskultur zu schaffen.

Mit der richtigen Balance, Strategie und den richtigen Tools können Organisationen nicht nur ihre Mitarbeitenden halten, sondern auch deren Zufriedenheit, Wohlbefinden und Produktivität steigern.